Baufortschritt in Kyllburg

Kyllburger Freibad bekommt kompletten Neubau


Nachdem die Flut 2021 das Freibad Kyllburg komplett in Mitleidenschaft gezogen hat, haben die Zuständigen der Verbandsgemeinde Bitbuger Land umfangreiche Maßnahmen für den Hochwasserschutz in die Planung aufgenommen. Aufgrund der Hochwasserschäden ist der Teil des Gebäudes, in dem die wasserempfindliche Technik angesiedelt war, bereits planmäßig abgerissen worden. Hier entsteht ein Technikgebäude nach neuesten Standards.

Der Teil des Gebäudes, in dem Umkleidebereich und Sanitäranlagen angesiedelt waren, sollte bestehen bleiben und saniert werden. „Ursprünglich war diese Lösung gewählt worden, weil sie sich zunächst günstiger als ein Abriss und Neubau dargestellt hat”, sagt der Bauleiter der Verbandsgemeinde, Josef Hilden. „Im Zuge der Bauarbeiten für den geplanten Technikgebäude-Neubau und im Rahmen der durch die Flut notwendig gewordenen Freilegung der Wandflächen wurde jedoch festgestellt, dass auch drei Jahre nach dem Hochwasser nach wie vor eine erhebliche Durchnässung vorhanden ist, die eine immense Sanierung bedingt.”

André Freres, Ingenieur bei der Verbandsgemeinde, ergänzt: „Für uns hat sich dann die grundlegende Frage gestellt, ob diese kostenintensive Sanierung unter Zugrundelegung der neuen Tatsachen sinnvoll ist. Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung hat gezeigt, dass in diesem Fall der Abriss deutlich günstiger wird als die notwendige Sanierung.“ Darüber hinaus könne der Neubau in Sachen Hochwasserschutz effizienter gestaltet werden.

Rainer Wirtz, Erster Beigeordneter der Verbandsgmeinde, ergänzt: „Für den Neubau können wir einen wasserundurchlässigen Beton verwenden. Bei einem erneuten Hochwasser ist das Gebäude so besser geschützt.”

Entsprechend der neuen Planung wurde der Umkleide- und Sanitärbereich in den letzten Tagen bereits abgerissen.

Mit dem Baufortschritt sind alle Beteiligten sehr zufrieden.

Geänderte Planung bringt Vorteile: Terrasse wird versetzt

Vom neuen Technikgebäude wird aktuell das Kellergeschoss hergestellt, hierzu wurden bereits die Bodenplatte und erste Wände gegossen.Darüber hinaus laufen die Arbeiten für den Unterbau des neuen Kinderplanschbeckens und auch am Springerbecken und Nichtschwimmerbecken wird fleißig gearbeitet.

Durch die neue Planung ergeben sich hinsichtlich der Nutzung einige Vorteile: Um die Bestandsterrasse auf dem Gebäude barrierefrei nutzen zu können, war ursprünglich ein Aufzug vorgesehen. Dieser ist nun nicht mehr erforderlich, da die Terrasse ebenerdig gebaut werden kann.

Josef Hilden hierzu: „Bei der alten Planung wollten wir den Bestand bestmöglich nutzen - durch den Neubau können wir allerdings effizienter arbeiten. Das neue Gebäude wird räumlich deutlich besser nutzbar sein als das Altgebäude.“

Bürgermeisterin Janine Fischer ergänzt: „Wir freuen uns besonders, dass durch die neue planerische Ausgangslage in Zukunft weitestgehend eine Barrierefreiheit im Kyllburger Freibad erreicht wird.”

Arbeiten liegen gut im Zeitplan

Aber was bedeutet die Planänderung für die Besucher, kann das Schwimmbad jetzt erst später eröffnen? „Wir liegen gut im Zeitplan und sind überzeugt, in der Badesaison 2026 eröffnen zu können“, so André Freres.

Auch hinsichtlich der Kostenplanung verlaufe alles im Rahmen, berichtet Josef Hilden. Zwar müsse man aufgrund allgemein gestiegender Baukosten, etwa im Bereich der Badewassertechnik, mit einem Mehrbedarf rechnen, dieser sei aber moderat: „Das Schwimmbad wird rund 7.850.000 Euro kosten.”