Wissenswertes zur Herkulesstaude

  • Leistungsbeschreibung

    Die Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau genannt, ist kaum zu übersehen, zu attraktiv, ja geradezu imposant ist ihr Erscheinungsbild. Der Name spricht für sich. Getrocknet und mit Silberlack besprüht wird sie nicht ohne Grund sogar als Dekorationsmaterial verwendet. Im 19. Jahrhundert wurde die Herkulesstaude aus dem Kaukasus eingeführt und zunächst in Botanischen Gärten als Zierpflanze kultiviert, von wo sie dann auswilderte. Mittlerweile ist diese Pflanze zu einer echten Bedrohung geworden.

    Denn trotz ihrer Schönheit, die Herkulesstaude hat es in sich, und das gleich in mehrfacher Hinsicht:
    • sie enthält ein tückisches Gift,
    • sie unterdrückt andere Pflanzen,

    • sie breitet sich in bedrohlichem Maße aus.
    Auch in Rheinland-Pfalz ist die Herkulesstaude vielerorts zum Problem, ja zur Plage geworden. Wer die Pflanze kennt, ist auf der Hut.

    STECKBRIEF:
    Name: Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau
    Wissenschafl. Name: Heracleum mantegazzianum
    Herkunft: Kaukasus
    Vorkommen: Bevorzugt auf feuchten, lichten Standorten, inzwischen aber auch an trockenen und schattigen Stellen.

    BESCHREIBUNG:
    Größe: Blühend bis vier Meter
    Blüte: Weißblühende Dolden, Hauptdolde kann einen Durchmesser von 50 cm erreichen, mehrere Nebendolden. Die Pflanze gelangt erst im zweiten oder dritten Jahr nach der Keimung zur Blüte und stirbt danach ab. Blütezeit: Juni bis September.
    Blätter: riesige, eingeschnittene Blätter, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Rhabarberblättern haben.
    Stengel: hohle, bis zu 10 cm Durchmesser erreichende, behaarte Stengel.
    Wurzel: senkrecht in den Boden wachsende Pfahlwurzel, kaum Seitenwurzeln.
    Keimling: Der Keimling unterscheidet sich in seinem Aussehen sehr stark von einer älteren Pflanze: Die Blätter sind deutlich schwächer eingekerbt und keimen ab April.
    Verbreitung: Eine Pflanze kann bis zu 10.000 Samen bilden. Diese sind flug- und sehr gut schwimmfähig und keimen ab April.
    Giftigkeit: Alle Pflanzenteile enthalten Furocumarin, ein Gift, dass zu schweren allergischen Reaktionen führt.
    Einheimischer Verwandter: Die Herkulesstaude hat einen einheimischen Verwandten, den Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium), eine Charakterart gutgedüngter Mähwiesen. Der Wiesenbärenklau wird nur zwei Meter hoch, ist minder giftig und bildet keine Massenbestände. Seine Blätter sind deutlicher zerteilt, ein Blatt ist aus mehreren Teilblättern zusammengesetzt.

    HAUT IN GEFAHR !
    Alle Pflanzenteile der Herkulesstaude enthalten eine gefährliche Substanz, Furocumarin, die bei Kontakt mit dem Pflanzensaft auf die Haut gelangt. Bei Sonneneinstrahlung bildet Furocumarin zusammen mit körpereigenem Eiweiß ein Antigen, das zu einer starken allergischen Reaktion führt. Auf der Haut bilden sich Blasen, die an eine schwere Verbrennung erinnern und eine Verfärbung, die monatelang anhalten kann. Hautärzte sprechen in diesem Fall von einer Heracleum-Dermatitis. Schon die Dämpfe können die Gesundheit beeinträchtigten und z. B. Übelkeit verursachen. Selbst vertrocknete Stengel und Blüten, ja selbst die Samen enthalten noch das tückische Furocumarin.

    ERSTE HILFE
    Besteht der Verdacht, dass Pflanzensaft der Herkulesstaude auf die Haut gelangt ist, muss die betroffene Fläche, auch wenn noch keine Reaktion sichtbar ist, gründlich mit Wasser und Seife abgewaschen werden. Sinnvoll ist es, anschließend eine Sonnenschutzcreme aufzu-tragen. Trotzdem sollte die Sonne für zwei bis drei Tage gemieden werden.
    Treten besonders starke Hautreaktionen auf, wendet man sich am besten an einen Hautarzt.

    Sofern Sie weitere Informationen über die Herkulesstaude wünschen, halten wir für sie eine Faltbroschüre der Landeszentrale für Umweltberatung Rheinland-Pfalz bereit.



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